Diese, in Herrengrund (Slowakei) um 1750 hergestellte Tabakdose, zeigt in Gravurtechnik auf der teilweise vergoldeten, kupfernen Ober- und Unterseite des Deckels Szenen der beliebtesten Beschäftigung des Adels im 18. Jahrhundert: der Jagd. Auf dem Deckel sehen wir die miniaturhafte Darstellung einer traditionellen Hirschjagd mit Reitern und Hunden. Selten ist die Emaillierung in Grün und Blau. Die Unterseite ist mit einem gravierten Spruch versehen, der die Herkunft verrät: „Beyleufig etliche Stundfern Neusohl ligt ein orth gennand der Herrngrund macht Kupfer eisenforth“ In einer bestimmten Region des slowakischen Erzgebirges wurden aus dem hier durch ein besonderes Verfahren gewonnenen Kupfer derartige Stücke hergestellt. Die mystisch anmutende Verwandlung des unansehnlichen Eisens in Kupfer rief Staunen und Bewunderung hervor und wurde als Wunder angesehen.
Angeblich steckten die Herren die praktischen und dekorativen Behältnisse in ihre Stiefel. Diese reizvolle Dose ähnelt in Form und Aufbau den berühmten Iserlohner Tabakdosen für Kautabak, die allerdings mittels eigens dafür erfundener Apparatur geprägt und deshalb günstig in größeren Mengen hergestellt wurden.