Dieses formschöne, goldfarbene Rosensprenggefäß ist typisch für so genannte Tombak-Arbeiten aus Kupfer. Sie wurden im 18. Jahrhundert in der Türkei von den dort wirkenden und bekanntlich hervorragenden Kupferschmieden hergestellt. Es handelt um eine Legierung aus 67–90 % Kupfer und Zink. Durch die besondere Technik erscheinen die Objekte golden und wegen ihres Dekors mit Blumengirlanden und Schleifen wirken sie für uns wie aus dem französischen Louis Seize-Stil.

In dieser handgearbeiteten Technik wurden kleine Gebrauchsgegenstände wie Kännchen, Schälchen oder Deckeldosen sehr geschätzt. Meist dienten sie als feine Geschenke. Bei Sammlern sind sie heute sehr gesucht und erzielen auf Auktionen manchmal exorbitante Preise.

Unser Rosensprenggefäß überzeugt durch Form und Dekor. Der auf einem schlichten Standfuß aufgesetzte Gefäß-Körper als Wasserbehälter ist birnenförmig gestaltet. Darauf aufgeschraubt ist der lange Schaft, der in einer perforierten Eichel zum Benetzen der Blüten mündet. Das Gefäß selbst ist fein graviert mit Blumengirlanden und Blättern.

Wer möchte nicht glauben, dass es einst die Morgengabe eines Verliebten für die von ihm verehrte Dame war? Die feine, erotische Symbolik ist evident ...

Vergleichbare Objekte befinden sich im Topkapi-Museum in Istanbul.