Das dekorative Objekt zeigt einen ganz eigenen strengen Stil des Art Nouveau. Die patinierte Oberfläche von Gefäßkorpus und Deckel ist martelliert, der runde Fuß mit durchbrochen gearbeiteter Flechtbandornamentik gestaltet.

Außergewöhnlich ist das umlaufende, farbige Emailband mit Ornamenten in nordisch-byzantinischer Manier und dem eingesetzten Bergkristall. Die seitlich angebrachten Messing-Griffe sind spiralförmig ornamentiert. Auf dem flachen Deckel der Bowle finden sich faksimilierte, gravierte Unterschriften von Nürnberger Industrie- und Geistesgrößen sowie die Datierung „20. März 1909“. Als Deckelbekrönung eine pickende Pfauenhenne.

Ausführung:
E. Ehrenböck und L. Vierthaler, Kunst- Metallwerkstätten, München 1906-1909. Vierthaler gehört zu den bedeutendsten Metall-Entwerfern im Münchner Jugendstil und war später als Bildhauer v.a. in Hannover tätig. Seine kunstgewerblichen Entwürfe wurden zuerst von der Firma Winhart & Co. produziert, bevor er mit Ehrenböck eine eigene Firma gründete, die bis 1909 bestand. Auf der dritten deutschen Kunstgewerbeausstellung in Dresden 1906 wurde Ehrenböck mit einer Silbermedaille und im selben Jahr auf der Gewerbeausstellung in Nürnberg mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.